23.03.2023
660.000 Euro der Aktion #wärmewinter an Sozialprojekte vergeben

Förderprogramm wird im kommenden Winter fortgeführt

PM 028 | 23.03.2023 | Pressestellen EKM

Durch die Aktion #wärmewinter von Kirche und Diakonie wurden zwischen Stendal und Sonneberg mehr als 100 Maßnahmen mit insgesamt 659.237 Euro unterstützt. Ein halbes Jahr nach dem Start der Hilfsaktion ist damit die Hälfte der zur Verfügung stehenden Hilfszahlungen an Tafeln, Wärmestuben sowie an Kirchengemeinden und bedürftige Privathaushalte auf den Weg gebracht.

Das Geld ist eine Sondereinnahme aus der Energiepreispauschale, die im September 2022 den Bundesbürgern zuging. Da die ausgezahlten 300 Euro der Lohnsteuerpflicht unterlagen, mussten Kirchenmitglieder darauf Kirchensteuern entrichten. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hatte beschlossen, die 1,23 Millionen Euro an das Diakonie-Spendenprogramm „Hilfe vor Ort“ weiterzuleiten. Durch einen zusätzlichen Spendenaufruf kamen für die Aktion noch einmal 111.703,76 Euro zusammen. Die noch nicht verplanten Spendenmittel in Höhe von 682.000 Euro werden im kommenden Winter erneut für soziale Projekte und bedürftige Privathaushalte eingesetzt.

„Wir sind froh und dankbar, dass die EKM sich im Sommer 2022 sehr schnell entschieden hat, die zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen für niedrigschwellige Hilfen in Diakonieeinrichtungen, Kirchengemeinden und begleiteten Einzelfallhilfen einzusetzen. Aus der deutschlandweit ausgerufenen Aktion #wärmewinter wurde ein Instrument der Krisenbewältigung und ein Beispiel für Nächstenliebe durch konkretes und unbürokratisches Handeln“, so Christoph Stolte, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland.

Die Erfahrungen in den Gemeinden und Sozialdiensten haben gezeigt, dass gestiegene Energiepreise nicht der einzige Grund waren, die Angebote der Hilfe und Begegnung zu nutzen. „Das Gefühl der Vereinsamung wird für viele Menschen zunehmend zur Belastung. Das verdeutlichen uns die Rückmeldungen aus den Einrichtungen der Diakonie sowie aus den Kirchengemeinden, die sich an der Aktion #wärmewinter beteiligt haben“, sagt Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. „Bei unserem Engagement müssen wir dieser Erkenntnis zukünftig mehr Raum geben und einen stärkeren Fokus auf Angebote für einsame Menschen legen.“

Unterstützt wurden Tafeln und Bahnhofsmissionen in Burg, Genthin, Halle (Saale), Erfurt, Weimar, Hildburghausen, Sonneberg beim Ausgleich gestiegener Energiekosten und beim Kauf von Lebensmitteln, Lebensmittel-Gutscheinen und Waren des täg­lichen Bedarfs zur Ausgabe an Menschen in Armut.

Direktzahlungen erhielten Familien in Not beispielsweise im Altenburger Land, in Bad Salzungen, Gera, Magdeburg, Rudolstadt und Sonneberg. Die Beantragung erfolgt über soziale Einrichtungen und Kirchengemeinden, Fachleute der Sozialarbeit beraten.

Förderung von „Wärmewinter-Aktionen“ wie Adventsessen, Wärmecafés, Mittagstisch für Kinder oder Mahlzeiten für Bedürftige gab es zum Beispiel in Halberstadt, Halle (Saale), Osterwieck, Merseburg, Saalfeld, Sömmerda und Zörbig.

Finanzielle Unterstützung wurde auch bei der energetischen Umstellung in Tafeln, Wärmestuben und ähnlichen Einrichtungen geleistet – beispielsweise durch Hilfe bei der Anschaffung energieeffizienter Küchen- und Kühlgeräte in Halberstadt und Halle (Saale), von Elektro-Kühlfahrzeugen bei den Tafeln in Sangerhausen und Egeln, durch Wärmedämmungsmaßnahmen bei der Salzwedeler Tafel sowie Förderung einer Photovoltaik-Anlage in einem Erfurter Sozial-Zentrum.