11.03.2025
Der schiefe Turm von Predel
Das Wahrzeichen von Predel wie der gesamten Elsteraue ist in Gefahr - der schiefe Turm an der romanischen Kirche.
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Verwendungszweck: RT 6143 Predel Turm
Zum Hintergrund
Im 16. Jahrhundert wurde der achteckige Spitzhelm auf den quadratischen, romanischen Turm aufgesetzt. Ob er bereits schief aufgesetzt wurde, also ein Konstruktionsfehler war, oder ob Holzschäden die Schieflage verursacht haben, weiß man nicht mehr. Aber es finden sich viele Legenden, die die Schieflage begründen wollen.
Bei Kirchenführungen am beliebtesten ist der Verweis auf eine Braut, die so schön war, dass sich der Turm vor ihrer Schönheit verneigte.
Die Sanierungsmaßnahmen
Die Schieflage ist für die Statik des Turms jedoch eine so große Herausforderung, dass die Standsicherheit des über 15 m hohen Turmes nicht mehr gewährleistet ist.
Ein Holzschutzgutachten und ein statisches Gutachten stellten an einzelnen Strebenanschlüssen der Haubenkonstruktion, sowie an anderen Holzverbindungen massive statisch-konstruktive Schäden fest. Die Gutachter empfehlen, die ganze Turmhaube mit einem Kran herunterzuheben, am Boden denkmalgerecht zu sanieren und eine Rückverankerung im Kronenbereich des Turmmauerwerks einzurichten.
Die Kosten dafür belaufen sich auf mehr als 300.000 Euro geschätzt.
Das Interesse der Bevölkerung an dem Projekt ist jedoch enorm. In jedem Logo der örtlichen Vereine spielt der Turm eine Rolle. Er ist identitätsstiftend und ein Orientierungspunkt, wenn man auf der Bundesstraße 2 zwischen Gera und Leipzig unterwegs ist.
Es wird immer wieder befürchtet, dass die Turmspitze womöglich nicht wieder aufgesetzt werden könnte, weil es im Jahr 1968 schon einmal den Plan gab, die Turmhaube durch ein niedriges, vierseitiges Dach zu ersetzen.
Aber auch damals hat die Kirchengemeinde wie heute diesen Plan strikt abgelehnt, auch wenn die hohe Turmspitze mehr Kosten und größere, statische Probleme verursacht.
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